Ein ganz einfacher Dreisatz

Dass ich gerne schreibe und die Ergebnisse von Beobachtungen oder Recherchen danach gerne teile, ist meinen Lesern bekannt. Die meisten wissen auch, dass ich an verschiedenen Stellen publiziere – zu den Themen, die mich persönlich bewegen. Dieser Beitrag ist der erste, der nicht nur auf allen drei Blogs stehen könnte, sondern tatsächlich auch hier, hier und hier zeitgleich erschienen ist. Anlass war dieser Beitrag in der ZEIT über die neue Volkskrankheit Burn-Out“.
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Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird

Ein weit verbreitetes Argument gegen den Einsatz von Vitalstoffen selbst zu präventiven Zwecken (von Therapie ganz zu schweigen) ist die Behauptung, der Einsatz von Mikronährstoffen sei ohne bewiesene Wirkung. Und „bewiesen“ bedeutet in diesem Zusammenhang nicht blos, dass es Studien geben muss, die den Einsatz von Mikronährstoffen befürworten. Denn die gibt es zuhauf. Allein, die „herrschende Meinung“, das Paradigma der medizinischen Wissenschaft verlangt als Beweis die Bestätigung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft selbst. Die Studien müssen zur vollen Akzeptanz in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht werden, die sich einer „freiwilligen Selbstkontrolle“ unterziehen. „Peer Review“ lautet das Zauberwort, was bedeutet, dass sich Wissenschaftler ihre Studien gegenseitig rezensieren und beurteilen. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird! Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird weiterlesen

Im öffentlichen Interesse?

Die Tragweite von Berichten über vermeintliche Gefahren von Mikronähstoff-Supplementierung ist groß.
Gerade die vorsichtige Antwort des staatlichen Robert-Koch-Institutes zu Folgen von Vitamin D Mangel zeigt das:
Im Kern weist das RKI sehr deutlich darauf hin, dass die aktuelle Forschung immer deutlicher zeigt, dass selbst moderate Mängel in der Versorgung mit Vitamin D langfristig nachteilige Folgen haben könnten.

Ergebnisse aus der aktuellen medizinischen Forschung weisen darauf hin, dass sich auch mildere Formen eines Vitamin-D-Mangels langfristig nachteilig auf die Gesundheit auswirken könnten. So sind Zusammenhänge zwischen niedrigeren Vitamin-D-Spiegeln und verschiedenen chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bestimmte Krebserkrankungen beschrieben.

Haben Sie eine Ahnung, wie unangenehm selbst diese schwache, konjunktivische Formulierung aus den hohen Hallen des RKI für jene ist, die seit Jahrzehnten vor den Gefahren einer Vitamin-Supplementierung warnen? Und wie leicht es für das RKI wäre, eher hypothetische Ergebnisse gar nicht zu referieren, sondern zu ignorieren? Trotzdem gibt das RKI den Hinweis auf die möglicherweise viel größere Bedeutung einer adäquaten Vitaminversorgung. Warum?? Die Antwort ist Spekulation, doch vermutlich hat Frau Dr. Hintzpeter im RKI nur noch sehr wenig Zweifel, dass die Zufuhrempfehlungen bald revidiert und angehoben werden müssen.

„Nach derzeitigen Erkenntnissen sollte der Vitamin-D-Spiegel höher liegen, als früher gedacht und gemessen daran sind die Werte in der deutschen Bevölkerung generell zu gering – vor allem im Winter“,

so die Problemanalyse von Dr. Birte Hintzpeter als Vertreterin des Robert-Koch-Instituts in Berlin auf dem ersten Hohenheimer Ernährungsgespräch.
Möglicherweise würde sie sogar schon heute die Empfehlung abgeben, stärker auf eine ausreichende Vitamin D-Versorgung zu achten, wenn sich die wissenschaftliche Gemeinschaft schon darauf verständigt hätte, ihre „Beweisführungsgrundsätze“ zu modernisieren: Evidenzbasierte Medizin verlangt einen statistisch signifikanten Nachweis in einer placebokontrollierten randomisierten Langzeit-Doppelblindstudie. Mich schaudert es bei diesem wortreich verkleideten Zynismus! Und dieser Zynismus wird organisiert von einer milliardenschweren Industrie, die damit wirbt, der Gesundheit zu dienen und doch nur ihren eigenen Profit im Sinn hat.

Es ist bitter, doch es ist wahr: Die Pharma-Industrie kann Ihre unglaublichen Gewinne nur verteidigen, wenn es gelingt, die Erkenntnisse der Mikronährstoff-Forschung zu verschleiern und zu verteufeln. Diese Erkenntnisse lauten: Es ist sehr leicht, die Gesundheit der Menschen zu erhalten und zu verbessern. Durch eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Mikronährstoffen aus einer ausgewogenen und vitalstoffreichen Ernährung, die bei Bedarf (wenn es die Lebensumstände oder die Umweltbedingungen erfordern) um Supplementierung ergänzt werden kann.

Bewiesen“ werden kann diese Wissenschaft sehr wohl. Davon zeugen die ungezählten epidemiologischen, biochemischen und mechanistischen Studien von renommierten Forschern auf der ganzen Welt. Indem jedoch der Beweis durch randomisierte Lanzeitstudien (LRTs) verlangt wird, bevor Zufuhrempfehlungen erhöht werden, baut die stark von den Drittmitteln der Industrie abhängige medizinische Forschung und Lehre (Teilweise bestehen bis zu 50 Prozent des Forschungsetats an der Universität, vor allem im Bereich der Medizin, aus Drittmitteln der Industrie.) nahezu unüberwindbare Hürden auf und setzt sich dem Vorwurf der Voreingenommheit aus. Diese Hürden sind es, die verantwortungsbewusste Wissenschaftler wie Dr. Hintzpeter vom RKI dazu nötigen, ihre Stellungnahme zu jüngeren Forschungen unter den Beweisvorbehalt zu stellen.

Es ist aufgrund der Komplexität der Materie und der Kompensationsfähigkeit des menschlichen Organismus nahezu sicher, dass der LRT-„Beweis“ noch viele Jahre auf sich warten lassen wird, wenn er überhaupt zu erbringen ist. Dagegen ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Gewichte in der Forschung verschieben und eine Neubewertung der Beweisfindung vollzogen wird.

Sie ist längst überfällig!