»Keine Rückkehr zur alten Normalität – Rückkehr zum Leben!«

Die Corona-Zeit ist hektisch und kurzatmig. Beinahe täglich kommen nicht nur neue Zahlen, sondern auch neue Details ans Licht. Das große Ganze gerät dabei leicht aus dem Blick. 
Um so wertvoller erscheint dieses Interview aus dem Mai 2020. Es hat der Herausgeber des Informationsdienstes Highwire, Del Bigtree, mit Dr. Zach Bush geführt.

Beide besprechen die Corona-Krise aus unterschiedlichsten Perspektiven: der Ursprung von Viren allgemein und dieses Virus im Speziellen, seine Wirkungsweise auf den Menschen, die Rolle von Vorerkrankungen, Glyphosat und Feinstaub aber auch die Frage des Umgangs mit Leben und Tod.
Englische Originalfassung des Interviews von Del Bigtree mit Dr. Zach Bush. Quelle: The Highwire
Das Interview erscheint besonders wertvoll, weil es das Geschehen dieser Wochen und Monate in einen selten diskutierten größeren Zusammenhang stellt, der weit über bloße Mortalitätsraten und Infektionsquoten hinausgeht. Nachfolgend veröffentlichen wir den Wortlaut der deutschen Übersetzung in minimal redigierter Form zur besseren Lesbarkeit.
»Keine Rückkehr zur alten Normalität – Rückkehr zum Leben!« weiterlesen

»Ich werde nicht von der Regierung bezahlt und kann Wissenschaft betreiben«

Knut M. Wittkowski war 20 Jahre Abteilungsleiter an der New Yorker Rockefeller University. Er ist Experte für die Ausbreitung von Epidemien. Bereits in den 1980er Jahren hat sich Wittkowski einen Namen gemacht und die wissenschaftlich angreifbaren politischen Vorgaben gegen HIV/AIDS im Freistaat Bayern kritisiert. Nun meldet sich Professor Wittkowski mit geharnischter Kritik am Handling der Corona-Krise durch die Politik zu Wort. Die restriktiven Maßnahmen würden den Schaden durch das Virus vergrößern, weil sie die Epidemie unnötig und gefährlich in die Länge ziehen, sagte Wittkowski in einem viel beachteten Interview zu den Perspektiven der Pandemie. Wir dokumentieren das Gespräch im Wortlaut (TEIL 1).

John Kirby, Libby Handros und Lee Davis. The Press and the People Project (TPPP): wenn Sie uns einfach Ihren Namen und ein wenig über Ihren Hintergrund mitteilen könnten

Prof. Dr. Knut Wittkowski: Mein Name ist Knut Witkowski. Ich war 20 Jahre lang an der Rockefeller-Universität als Leiter der Abteilung für biostatistische Epidemiologie und Forschungsdesign tätig. Davor habe ich 15 Jahre lang mit Klaus Dietz, einem der weltweit führenden Epidemiologen, in Tübingen an der Eberhard-Karls-Universität gearbeitet.

TPPP: Sie haben Empfehlungen gegeben, wie man am besten mit Covid-19 umgehen sollte. Könnten Sie mit einfachen Worten erzählen, was Sie geschrieben haben?

Von YouTube zensiert, hier in der Originalfassung abrufbar. Quelle: TPPP

Professor Wittkowski: Wie bei jeder Atemwegserkrankung sollten wir die älteren und schwachen Menschen schützen, denn wenn sie eine Lungenentzündung bekommen, haben sie ein hohes Risiko, an der Lungenentzündung zu sterben. Dies ist eines der Hauptprobleme, das wir im Auge behalten sollten. Auf der anderen Seite kommen Kinder sehr gut mit diesen Krankheiten zurecht. Ihre evolutionäre Entwicklung ist darauf ausgelegt, im Laufe ihres Lebens allen möglichen Viren ausgesetzt zu sein. Deshalb sollten sie weiterhin zur Schule gehen und sich gegenseitig anstecken, was zur Herdenimmunität beiträgt. Das würde wiederum bedeuten, dass die älteren Menschen nach spätestens vier Wochen anfangen könnten, ihre Familie wieder zu treffen, denn dann wäre das Virus ausgelöscht worden.

TPPP: Sie haben in dem Artikel erwähnt, dass Sie glauben, dass eine Eindämmung (Containment) die Dauer des Virus bei allen Atemwegserkrankungen tatsächlich verlängern würde. Das Einzige, was die Krankheit aufhält, sei die Herdenimmunität.

»Ich werde nicht von der Regierung bezahlt und kann Wissenschaft betreiben« weiterlesen