»Die Dinge ändern sich Schritt für Schritt«

Vollständiges Interview von Barry Bryant mit Dr. med. Dwight McKee, aus dem Buch „Cancer and Consciousness“, Boston 1990, Samaya Foundation

Seite 195 Cancer as Teacher
Faksimile der Titelseite des Interviews von Barry Bryant mit Dr. Dwight McKee aus dem Buch „Cancer and Consciousness“, Boston 1990

Im Rahmen einer Recherche über ganzheitliche Medizin und integrative Onkologie ist mir vor einigen Monaten das Buch „Cancer and Consciousness“ in die Hände gefallen. Es handelt sich um einen Sammelband verschiedener Interviews des Herausgebers Barry Bryant mit Medizinern, Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens. Ziel des Buchs ist ausweislich des einführenden Kapitels der Versuch, Krebs als Phänomen und als Erkrankung zu verstehen und insbesondere den engen Blickwinkel auf Krebs als Feind zu weiten und nach Lehren und Rückschlüssen zu suchen, die eine ganzheitliche Betrachtung des systemischen Phänomens ermöglichen könnte. Neben einem Interview mit S.H. dem XIV. Dalai Lama hat mich ein Interview mit dem Onkologen Dwight McKee fasziniert. Nachfolgend bringe ich mit seinem Einverständnis die Übersetzung des Interviews von Barry Bryant mit Dr. Dwight McKee im kompletten Umfang.

BRYANT: Sie verfügen über eine Menge Erfahrung in der Entwicklung und Anwendung unterschiedlichster Ansätze zur Behandlung von Krebs. Welches ist Ihrer Meinung nach unser größtes medizinisches Problem heute?

McKEE: Aus meiner Perspektive scheint das grundlegende Problem darin zu bestehen, dass wir uns viel mehr um die Behandlung von Erkrankungen und zu wenig um die Stärkung der Gesundheit kümmern. Tatsächlich geben wir gute zehn Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts für die Behandlung von Erkrankungen aus. Präventive Medizin haben wir komplett vernachlässigt. Anstatt Menschen zu helfen, gesund zu bleiben, verwenden wir all unsere Energie darauf, Arzneien für Krankheiten zu entdecken, die bereits dramatische Symptome entwickelt haben. Unser Gesundheitswesen lässt uns hilflos zurück mit dem allgemeinen, weit verbreiteten Gefühl von Unwohlsein fertig zu werden, welches heute das größte Problem darstellt.

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Depression und Stress – Was im Fall Robert Enke übersehen wird

Der NDR hat aus Anlass des zehnten Todestages des Fußballers Robert Enke einen Film über das Krankheitsbild Depression produziert. Der Titel „Auch Helden haben Depressionen“ zielt darauf ab, dass auch Stars nicht unverwundbar sind. Robert Enke litt unter schweren Depressionen, bevor er sich aus Hoffnungslosigkeit das Leben nahm. Ein sehr tragischer Fall.

Es ist wichtig, Menschen, die unter Depressionen leiden, zu unterstützen und sie nicht alleine zu lassen mit dem, was der Chef der Psychiatrie an der Universität von Cambridge, Edward Bullmore, im Interview hier „das Stigma“ nannte. Die Ausgrenzung als psychisch labil.

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Die Kunst des Jüngerwerdens

Spannender Beitrag über Alterung im Tagesspiegel vom 6.8. Das Geburtsdatum in unserem Ausweis gibt nur teilweise Auskunft daüber, ob wir alt sind. Biologisch ist unser Körper jung, wenn wir Regenerationsfähigkeit besitzen. Zellen in Organen und Muskeln haben eine begrenzte Lebensdauer. Sie können sich etwa 60 mal teilen.

Mit jedem Teilungsvorgang wird die Erbinformation aus unseren Chromosomen für die neue Zelle kopiert. Telomere, „Schutzkappen“ am Ende der Chromosomen, sorgen dafür, dass die Kopiervorgänge sauber ablaufen, wenn die Telomere lang genug sind. Sie können auch in jungen Jahren kürzer sein als uns lieb ist. Sie verkürzen sich mit jeder Zellteilung.

Streß, chronische Entzündung oder auch Umweltgifte verkürzen die Lebensdauer von Zellen. Stammzellen sorgen für die Entstehung frischer Zellen. Auch Stammzellen haben eine begrenzte Lebensdauer und sind anfällig für Stress.

Telomerase ist ein Enzym, das kurze Telomere von Zellen und Stammzellen wieder regenerieren und verlängern kann. Die Uhr der biologischen Alterung wird dadurch gewissermaßen tatsächlich ein Stück zurück gedreht.

Besser noch als die Verlängerung von kurzen Telomeren durch Telomerase ist die Gewohnheit einer Lebensweise, die durch gute (vitalstoffreiche) Ernährung, durch regelmäßige Bewegung und durch ausreichend Schlaf und Erholung den Motor unseres Stoffwechsels auf durchschnittlich niedriger Drehzahl schonend funktions- und regenerationsfähig hält.